Sonntag, 13. September 2009

Keine Räume mehr

Die vulgäre Welt hat unter ihrer Expansion mit Sicherheit gelitten. Doch der Raubbau an der Welt ist nur die Hinterlassenschaft einer Entdeckerleidenschaft, die im Nachhinein mit einem besseren Leben für die Entdecker ihre Gänge in die Unmöglichkeit rechtfertigt. Wohin aber gehen, wenn überall schon Fußstapfen zu finden sind. Einer kann nicht mehr gehen ohne in den Räumen in die Fußstapfen eines anderen zu treten. Nun aber werden die Räume in anderen Bereichen als dem Raum selbst entfaltet. Wir entfalten die verschiedensten Karten: Genom, Elementarteilchen und Virtualität. Die Virtualität enthebt den Raum seiner Bedeutung. Dort wo der Raum nicht mehr durch Zeiten getrennt ist, dort wird er selbst unerheblich. Mit uneinholbaren Geschwindigkeiten werden Ereignisräume aneinander geschoben und in sich selbst gekrümmt. Eine Kartografie ist hierin selbst als unmögliche Karte einbegriffen und unbegreiflich. Die Informationsdichte beugt sich zurück in die Unmöglichkeit. Die Endlichkeit des menschlichen Schaffens rückt in das Licht einer Unbegreifbarkeit, die Welt strukturell zwar entschlüsselt aber insgesamt als großes Geheimnis kopiert. Klar, eine Idee wird nicht mehr mit der Schneckpost verbreitet, sondern in 0 Geschwindigkeit in den 0 Raum entlassen. Die Gegenwart ist gegenwärtig geworden und schrumpft sich auf das Jetzt zusammen. Jedoch nicht für uns. Welcher Geometrie gehören wir damit noch an? Der sich ausmessende Mensch kann sich nicht mehr mit dem Wissen messen. Er steht in seiner eigenen Geschichte als Verwalter und nicht mehr als Entdecker zur Verfügung. Das Wissen greift den Menschen als bisherigen Menschen an, der wieder einmal nur Objekt seiner eigenen Subjektivität ist.]

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