Wozu sind eigentlich die Knöpfe an Ampeln da?
"Natürlich...", so schlussfolgert der Verschwörungstheoretiker in mir, "...zur Volksberuhigung". In New York funktionieren die Knöpfe nicht, aber die Menschen drücken sie noch immer, ein Placebo für den Geschäftigen, der doch Einfluss auf die Welt nimmt. Dieser Mechanismus funktioniert bei vielen Dingen. Die Homöopathieindustrie hat sich ja hierauf spekuliert. Da geben Hebammen, die sonst keine Verschreibungserlaubnis abgreifen konnten, Homöopathie, denn die hat ja schließlich keine Nebenwirkungen, dafür aber um so mehr Wirkungen. Wenn dann die Schwangerschaft, so wie die meisten Schwangerschaften gut geht, hat die Homöopathieindustrie einen Kunden auf Lebenszeit gewonnen. Diese Placebowirkung erklärt das folgende Video:
"You are not so smart" ist ein Podcast (auf Englisch), der sich genau dieser Frage widmet, nämlich wie unsere psychologische Grundausstattung uns in die Irre führt.
Die Frage allerdings ist, ob uns diese Bildung tatsächlich etwas bringt oder ob wir hier auch nur mit Schatten ringen. Was also in der Internetkonsumlandschaft ist wirklich Bildung?
Ted-Talks zum Beispiel betrachte ich nur als Sesamstraße für Erwachsene:
Nach Ted-Talks fühlen wir uns einfach schlauer. So meinte einst ein Hipster in Köln zu mir in voller Überzeugung, dass er nach seiner Weisheitszahn-OP drei Tage lang Ted-Talks schaute und sich danach 30 Prozent schlauer fühlte.
Ich kann den meist inhaltslosem Geplapper wenig abgewinnen. Eingekochte Thesen, die uns das Gefühl geben, wir kämen im Leben voran, wen wir einfach nur einstudiert auf der Bühne spazieren.
Inhaltslos, aber was hier zählt ist wohl die Präsentation. Am Ende gibt es dann Standing Ovations.
Der Mann mit der goldenen Stimme ging diesen Weg und wer könnte es ihm verübeln? Vom Obdachlosen führt ihn nun das Leben in die inhaltslose Werbung.
https://www.youtube.com/watch?v=6_gnf-RaoII
Im Übrigen ist die Zombie-Apokalypse auch mal ein Thema bei Almost Daily. Almost Daily ist eine Sendung von ein paar Nerds, die sich über verschiedene Themen austauschen. Am besten geht es her, wenn sie Themen abarbeiten über die sie richtig in Streit geraten, dies ist der Fall bei der Frage nach der Zombieapokalypse.
Kritik an den TED-Talks gibt es ja bereits:
http://www.quora.com/TED-Talks
Und wie stiehlt man sich durch die Zeit. Es ist immer wieder faszinierend, wie überhaupt Dinge entwendet werden.
Montag, 13. Oktober 2014
Donnerstag, 9. Oktober 2014
Pippins Kritik an Brandom: Sinnabhängigkeit und Referenzabhängigkeit
Zu Robert B. Pippin "Brandoms Hegel" http://www.dsla.uni-jena.de/dsla_multimedia/downloads/pippin_brandoms_hegel.pdf
Wie schon so viele hat auch Robert B. Pippin ein Problem mit Brandoms Hegelinterpretation. Brandoms Interpretation im Stile der so genannten de-re-Interpretationen, das heißt dem Verstehen der Sache nach, treffe nicht den Kern Hegels. Den Oldtimer Hegel gebe es natürlich nur als Ganzes. Auf der anderen Seite gesteht Pippin doch ein, dass Brandom durchaus Lehrreiches zu bieten habe. *1
Brandoms zuletzt erschienenes Hauptwerk "Tales of the Mighty Dead" geht tatsächlich über seinen analytisch-pragmatischen Ansatz von "Making it Explicit" hinaus. Brandom baut "rekonstruierende Metaphysik", so zitiert Pippin Brandom; es geht im Wesen um eine Auseinandersetzung mit dem Begriff der Intentionalität im Werk Hegels. Diese müsse "funktionalistisch, inferentialistisch, holistisch, normativ und sozialpragmatisch sein".
Anmerkung:
(Die Intentionalität wird bei Brandom tatsächlich als eine der zentralen Merkmale einer funktionsfähigen Theorie hervorgehoben.)
Sinnabhängigkeit und Bedeutungsabhängigkeit
Brandom unterscheide zwischen Sinnabhängigkeit und Bedeutungsabhängigkeit, wobei, so Pippin, Brandom nur darauf verweise, dass es eine Sinnabhängigkeit bei Hegel gebe, aber er nicht verneine, dass diesem eine grundlegendere Abhängigkeit von der Wirklichkeit unterliegen würde. Daher referiert Brandom vorrangig auf die gegenseitige Abhängigkeit von einzelnem Ausdruck und Objekt. In diesem Sinne würden die Welt dann nicht vom Geist abhängen (Pippin 372).
Gegenseitige Sinnabhängigkeiten würden demnach zwischen modal robusten, materialen Ausschließungen in der Wirklichkeit und "den subjektiven Prozessen, die versuchen solche Ausschließungen zu identifizieren und inkompatible Verbinlichkeit zu vermeiden" (Pippin 373). Die Frage ist nun für mich, wie diese Realitätsausschnitte (als Halbwahrheiten) ineinander gefügt werden.
*1) Ich verstehe nun nicht, welchen Sinn es macht, vergangene doch noch unverstandene Theorien, wenn wir die Anzahl der Interpreten mit unterschiedlichen Auffassungen bedenken, auf einen Sockel zu heben, der immer unverändlich in diesem Universum stehen bleiben soll. Das hat was von Museumspflege und riecht nach Altenheim. Aus diesem Grunde räume ich Brandoms de-re-Interpretationen Vorrang vor einer einfach nur historischen Interpretation ein.
Wie schon so viele hat auch Robert B. Pippin ein Problem mit Brandoms Hegelinterpretation. Brandoms Interpretation im Stile der so genannten de-re-Interpretationen, das heißt dem Verstehen der Sache nach, treffe nicht den Kern Hegels. Den Oldtimer Hegel gebe es natürlich nur als Ganzes. Auf der anderen Seite gesteht Pippin doch ein, dass Brandom durchaus Lehrreiches zu bieten habe. *1
Brandoms zuletzt erschienenes Hauptwerk "Tales of the Mighty Dead" geht tatsächlich über seinen analytisch-pragmatischen Ansatz von "Making it Explicit" hinaus. Brandom baut "rekonstruierende Metaphysik", so zitiert Pippin Brandom; es geht im Wesen um eine Auseinandersetzung mit dem Begriff der Intentionalität im Werk Hegels. Diese müsse "funktionalistisch, inferentialistisch, holistisch, normativ und sozialpragmatisch sein".
Anmerkung:
(Die Intentionalität wird bei Brandom tatsächlich als eine der zentralen Merkmale einer funktionsfähigen Theorie hervorgehoben.)
Sinnabhängigkeit und Bedeutungsabhängigkeit
Brandom unterscheide zwischen Sinnabhängigkeit und Bedeutungsabhängigkeit, wobei, so Pippin, Brandom nur darauf verweise, dass es eine Sinnabhängigkeit bei Hegel gebe, aber er nicht verneine, dass diesem eine grundlegendere Abhängigkeit von der Wirklichkeit unterliegen würde. Daher referiert Brandom vorrangig auf die gegenseitige Abhängigkeit von einzelnem Ausdruck und Objekt. In diesem Sinne würden die Welt dann nicht vom Geist abhängen (Pippin 372).
Gegenseitige Sinnabhängigkeiten würden demnach zwischen modal robusten, materialen Ausschließungen in der Wirklichkeit und "den subjektiven Prozessen, die versuchen solche Ausschließungen zu identifizieren und inkompatible Verbinlichkeit zu vermeiden" (Pippin 373). Die Frage ist nun für mich, wie diese Realitätsausschnitte (als Halbwahrheiten) ineinander gefügt werden.
*1) Ich verstehe nun nicht, welchen Sinn es macht, vergangene doch noch unverstandene Theorien, wenn wir die Anzahl der Interpreten mit unterschiedlichen Auffassungen bedenken, auf einen Sockel zu heben, der immer unverändlich in diesem Universum stehen bleiben soll. Das hat was von Museumspflege und riecht nach Altenheim. Aus diesem Grunde räume ich Brandoms de-re-Interpretationen Vorrang vor einer einfach nur historischen Interpretation ein.
Das beste Brot der Welt - Jakitate Japan
Azuma Kazuma, ein 16-jähriger Knabe, bewaffnet mit Solarhänden, hat sich vorgenommen Japan sein eigenes Brot zu geben. Jedes Land, Deutschland, Frankreich, Italien hat sein eigenes Brot, nun ist es an der Zeit Japan ein Brot zu geben, dass die gesamte Welt überzeugt und Japan vor der Welt die Ehre des Bäckerhandwerks erweist. Azuma Kazuma will daher das beste Brot der Welt backen, ein Brot, das besser schmeckt als Reis.
Natürlich ist die Geschichte japanisch-übertrieben: Die Mischung aus Martial Arts und aufgeputschten Japan-Emotionen ist gewöhnungsbedürftig, aber wenn die Bäcker wie Boxer das Brot fermentieren, wenn sie mit Schwerten Brote in der Luft zerschnipseln, Teige schmieden, wenn alles um die Selbstverbesserung des Menschen als Bäcker geht, dann träumen die Japaner im Kleinen von den Sternstunden der Menschheit. Kann denn Brot, wobei doch jedes Land seine eigene Sorte hat, seine eigene Kultur, kann so etwas wie eben Brot überhaupt eine Meisterschaft sein?
Die Sendung mag den Sinn des Geschmacks lehren. Hier versuchen wir nicht nur das Schöne im Moment zu erhaschen, sondern das Schöne als Ganzheit zu verstehen, so dass es seinen Ausdruck erst im Brot findet.
Darüber hinaus sind die explodierenden Ideen, wie die Tester das Brot in sich aufnehmen hervorragend. Da wird einerseits über innere Landschaften spaziert, beim ersten Bissen auf inneren Wellen gesurft oder auch mal in den Himmel gestorben, weil das Brot schlicht so gut ist, dass die Tester den Himmel auch informieren müssen.
Prädikat: besonders wertvoll!
Alle Folgen
https://www.youtube.com/watch?v=Ow30S2NpXyo&list=PLk_mmVu9Nmz2KpPzSWvU7D_5TcMVvMY8i&index=1
Natürlich ist die Geschichte japanisch-übertrieben: Die Mischung aus Martial Arts und aufgeputschten Japan-Emotionen ist gewöhnungsbedürftig, aber wenn die Bäcker wie Boxer das Brot fermentieren, wenn sie mit Schwerten Brote in der Luft zerschnipseln, Teige schmieden, wenn alles um die Selbstverbesserung des Menschen als Bäcker geht, dann träumen die Japaner im Kleinen von den Sternstunden der Menschheit. Kann denn Brot, wobei doch jedes Land seine eigene Sorte hat, seine eigene Kultur, kann so etwas wie eben Brot überhaupt eine Meisterschaft sein?
Die Sendung mag den Sinn des Geschmacks lehren. Hier versuchen wir nicht nur das Schöne im Moment zu erhaschen, sondern das Schöne als Ganzheit zu verstehen, so dass es seinen Ausdruck erst im Brot findet.
Darüber hinaus sind die explodierenden Ideen, wie die Tester das Brot in sich aufnehmen hervorragend. Da wird einerseits über innere Landschaften spaziert, beim ersten Bissen auf inneren Wellen gesurft oder auch mal in den Himmel gestorben, weil das Brot schlicht so gut ist, dass die Tester den Himmel auch informieren müssen.
Prädikat: besonders wertvoll!
Alle Folgen
https://www.youtube.com/watch?v=Ow30S2NpXyo&list=PLk_mmVu9Nmz2KpPzSWvU7D_5TcMVvMY8i&index=1
Sonntag, 25. September 2011
Mein Blog: Philosophie Entgrenzen
Trotz guter Besucherzahlen habe ich mich entschieden diesen Blog vergreisen zu lassen und auf meinem Blog Entgrenzen vorrangig weiter zu bloggen. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass ich nun weiß, worüber ich bloggen möchte. Insgesamt möchte ich einen umfassenden Philosophieblog aufbauen, der sich mit dem Ganzen beschäftigt. Nun ist das Ganze natürlich wohl schwerlich unterscheidbar von Bauchladenblogs, die sich mit allen Themen beschäftigen, wohl aber ist der Blog "Entgrenzen" systematisch organisiert. Was heißt nun systematisch? Nun das will ich kurz erklären:
Wenn ich euch sage, der Mond ist aus Käse und ihr wisst, dass ihr Käse essen könnt, dann ist es verstandeskorrekt geschlussfolgert, wenn ihr sagt: Also, den Mond kann man essen. Nun wissen wir natürlich alle, dass wir dies nicht können. Obwohl wir also mittels unseres Verstandes eine sogenannt "deduktiv logische gültige" Begründung geliefert haben, so ist diese doch keineswegs wahr, denn die Prämisse, dass der Mond aus Käse sei, ist falsch. Wie aber finden wir nun heraus, dass unsere Prämissen wahr sind? Nun Prämissen sind wahr, wenn sie wiederrum von wahren Sätzen abgeleitet sind. Die nächste Frage, die wir uns also stellen, heißt nun: Von welchen wahren Sätzen? Und hier beginnt die Schwierigkeit. Es ist unwahrscheinlich schwer, die ersten Sätze ausfindig zu machen, von denen alle anderen Sätze abgeleitet sind, da wir immer wieder Vorannahmen für diese Sätze machen. Woher wissen wir also nun, dass unser Verstandesgebrauch in richtiger Weise erfolgt? Nun wir brauchen ein wohlmeinendes und ergründbares erstes Prinzip, das diesen Verstandesgebrauch reguliert und hier kommt die Vernunft ins Spiel. Die Vernunft macht alle unsere Verstandesübungen systematisch. Daher ist der Blog Philosophie Entgrenzen auf das Ganze einer systematischen Vernunft ausgelegt. Alle Bruchstücke der Welt sollen nach und nach in ein Ganzes der Philosophie integriert werden. Letzten Endes gehören daher alle theoretischen Bereiche zu dem größten Bereich der Philosophie.
Ich würde mich also freuen, wenn ihr von diesem Blog auf meinen Entgrenzenblog vorbeischaut.
Wenn ich euch sage, der Mond ist aus Käse und ihr wisst, dass ihr Käse essen könnt, dann ist es verstandeskorrekt geschlussfolgert, wenn ihr sagt: Also, den Mond kann man essen. Nun wissen wir natürlich alle, dass wir dies nicht können. Obwohl wir also mittels unseres Verstandes eine sogenannt "deduktiv logische gültige" Begründung geliefert haben, so ist diese doch keineswegs wahr, denn die Prämisse, dass der Mond aus Käse sei, ist falsch. Wie aber finden wir nun heraus, dass unsere Prämissen wahr sind? Nun Prämissen sind wahr, wenn sie wiederrum von wahren Sätzen abgeleitet sind. Die nächste Frage, die wir uns also stellen, heißt nun: Von welchen wahren Sätzen? Und hier beginnt die Schwierigkeit. Es ist unwahrscheinlich schwer, die ersten Sätze ausfindig zu machen, von denen alle anderen Sätze abgeleitet sind, da wir immer wieder Vorannahmen für diese Sätze machen. Woher wissen wir also nun, dass unser Verstandesgebrauch in richtiger Weise erfolgt? Nun wir brauchen ein wohlmeinendes und ergründbares erstes Prinzip, das diesen Verstandesgebrauch reguliert und hier kommt die Vernunft ins Spiel. Die Vernunft macht alle unsere Verstandesübungen systematisch. Daher ist der Blog Philosophie Entgrenzen auf das Ganze einer systematischen Vernunft ausgelegt. Alle Bruchstücke der Welt sollen nach und nach in ein Ganzes der Philosophie integriert werden. Letzten Endes gehören daher alle theoretischen Bereiche zu dem größten Bereich der Philosophie.
Ich würde mich also freuen, wenn ihr von diesem Blog auf meinen Entgrenzenblog vorbeischaut.
Freitag, 12. August 2011
Bildblogparade beim Speedman.de Azubiblog

Mit diesem Bild nehme ich an der Blogparade von http://speedmann.de/archives/394-blogparade-dein-schoenstes-bild-2011-2 teil.
Samstag, 6. August 2011
Squiggles - Nichts tun, aber mit Sinn und Verstand
![]() |
Lernen richtig zu squiggeln Von cogdogblog Alan Levine |
Ich squiggel dann mal weiter, bis dann :)
Dienstag, 12. Juli 2011
Die Kleingeldprinzessin Dota Kehr - Poetische Extravaganz
Was wohl die poetische Kunst betrifft, ist Dota Kehr ein kleiner, aufsteigender Stern. Bild an Bild reiht sich ihre Musik; kurze, treffende Phrasen gemischt mit Melancholie: "Die Liebe ist ein Bonbon, der sich ganz langsam auflöst [als auch] ein Kreuzfahrtschiff aus Papier." Ein bisschen Schrift auf Papier, ein paar Worte aber so viele treffsichere Inhalte ohne in irgendeiner Weise kitschig zu sein:
Ich bin selten überzeugt, aber seht selbst:
Zuviel versprochen?
Ich bin selten überzeugt, aber seht selbst:
Zuviel versprochen?
Abonnieren
Posts (Atom)